DKZ

Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose


Die Tuberkulose steht an 7. Stelle aller zum Tode führenden Erkrankungen weltweit. Während die Anzahl der Tuberkulose-Erkrankungen in Deutschland seit vielen Jahren rückläufig ist, ist die Tuberkulose in Regionen Osteuropas und des südlichen Afrikas auf dem Vormarsch. Vor allem die Entwicklung von Antibiotika-resistenten Bakterienstämmen und die Ko-Infektion mit HIV geben Anlass zu großer Sorge. 


Am Forschungszentrum Borstel (Kreis Segeberg) und an der Universität zu Lübeck engagieren sich Ärzte und Forscher seit Jahrzehnten in der Bekämpfung der Tuberkulose. Diese Erfahrung kann nun noch mehr in die Ausbildung von Ärzten und Wissenschaftlern fließen.


Dank der finanziellen Unterstützung durch die Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft zur Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose und Lungenkrankheiten e.V. mit Sitz in Lübeck, können die schleswig-holsteinischen Tuberkuloseärzte und Wissenschaftler in den kommenden Jahre Partnerschaften mit Universitäten und Krankenhäusern in Namibia und Moldawien eingehen. Diese Länder sind besonders von der Tuberkuloseepidemie betroffen.


Der Austausch von Studenten, Doktoranden, Ärzten und Wissenschaftlern zur Ausbildung und als Beitrag zu Einrichtung einer Infrastruktur zur Tuberkulosebekämpfung wird von TBC-Gesellschaft S.-H. in den kommenden 3 Jahren mit 90.000 € gefördert.


"Mit dieser Maßnahme möchten wir auch die Medizinstudenten und heranwachsenden Ärzte wieder mehr dem Problem  der Tuberkulose vertraut machen", sagte Uwe Molkentin , Geschäftsführer der TBC-Gesellschaft S.-H., gegenüber Professor Christoph Lange bei der Unterzeichnung des Fördervertrages in dieser Woche in Borstel.

Schleswig-Holsteinische Gesellschaft zur Verhütung und Bekämpfung
der Tuberkulose und Lungenkrankheiten e.V.

Am 30.09.1949 wurde in Schleswig-Holstein die Tbc-Gesellschaft gegründet.
Aufgabe der Gesellschaft ist es, die Verhütung und die Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankungen
der Lunge und der Atemwege zu fördern. Dazu gehört natürlich auch der Kampf
gegen den Konsum von Zigaretten. Die Aktion „Be Smart-Don`t Start“ unterstützt die Gesellschaft
bereits seit Jahren mit namhaften Geldbeträgen.
Zudem werden Schulungsmaßnahmen der Eltern, deren Kinder sich zur Behandlung von
Atemwegserkrankungen in der Kinderklinik Satteldüne aufgehalten haben, unterstützt.
Ferner werden die Pollenmessstationen (Pollenvorhersage) im Lande Schleswig-Holstein
finanziert. 

Wochenendseminar 2018 in der Fachklinik
Satteldüne auf Amrum


Vom 20.04. bis 22.04.2018 fand zum sechsundzwanzigsten Mal ein Eltern- Kind Seminar in
der Fachklinik Satteldüne auf Amrum statt.
Das Seminar wurde von dem Chefarzt der Klinik (Herrn Dr, Falkenberg) und dem
Sozialpädagogen Christian Klüssendorf geleitet.
Es werden Kinder mit ihren Geschwistern und Eltern eingeladen. Die erkrankten Kinder
waren bereits in diesem Jahr einige Wochen zur Rehabilitation in der Fachklinik
untergebracht.
Die Kinderfachklinik führt seit Jahren zusammen mit unserer Gesellschaft Wochenend-
Seminare für die Eltern asthmakranker Kinder durch, an denen auch die betroffenen Kinder
und die gesunden Geschwister teilnehmen, um die gesamte Familie über die Besonderheiten
des Krankheitsgeschehens und über die erforderliche Verhaltensweise zu informieren.
Besondere Kosten entstehen den Familien nicht. Unsere Gesellschaft übernimmt die Kosten
der Unterbringung sowie die Fahrtkosten.
Es wird lediglich ein Eigenanteil pro Erwachsenen von 10,00€ / Kinder 7,50 € für die
Verpflegung berechnet.Nach Beendigung des Seminars war die übereinstimmende Meinung
der Eltern sehr positiv.Der Bekanntheitsgrad unserer Gesellschaft hat sich durch diese
Seminare deutlich erhöht.


Be smart


Nichtraucher-Kampagne „Be Smart – Don’t Start“
erfolgreich beendet
Hahnheide-Schule aus Trittau gewinnt
schleswig-holsteinischen Hauptpreis
Sierksdorf/Kiel/Trittau. Der schleswig-holsteinische Hauptgewinner des bundesweiten
Wettbewerbs für rauchfreie Schulklassen „Be Smart – Don’t Start“ steht fest: Die
Klasse 6c der Hahnheide-Schule aus Trittau erhielt für ihr Engagement heute einen
ganz besonderen Preis: einen Tag im HANSA-PARK Sierksdorf. In Schleswig-Holstein
zeigten insgesamt 377 Klassen Flagge für das Nichtrauchen: Bundesweit motivierte
der Wettbewerb im Schuljahr 2014/2015 mehr als 7.500 Klassen mit fast 200.000 Schülerinnen
und Schülern. Besonders erfreulich: In diesem Jahr lag die Quote der erfolgreichen
Klassen mit 81,4% in Schleswig-Holstein wieder über dem Bundesdurchschnitt
von 78,8%.
Von Mitte November 2014 bis Ende April 2015 wurde zum 18. Mal der Wettbewerb für rauchfreie
Schulklassen „Be Smart – Don’t Start“ durchgeführt. Angesprochen sind Schülerinnen
und Schüler der Klassenstufen 6 bis 8. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Einstieg in das
Rauchen zu verhindern, bzw. so lange wie möglich zu verzögern. Die Regeln für den Wettbewerb
sind einfach: Die teilnehmenden Klassen entscheiden sich, ein halbes Jahr lang eine
Nichtraucherklasse zu sein. Dazu unterschreiben sie einen Klassen- und einen Schülervertrag.
Wöchentlich wird im Klassenverband die Rauchfreiheit der Klasse dokumentiert. Am
Ende des Wettbewerbs werden unter den erfolgreichen rauchfreien Klassen Preise verlost.
Der schleswig-holsteinische Hauptgewinner, die Klasse 6c der Hahnheide-Schule aus
Trittau, wurde heute im HANSA-PARK gekürt. Übergeben wurde der Preis durch Uwe
Molkentin, Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft zur Verhütung und
Bekämpfung der Tuberkulose und Lungenkrankheiten e.V., die seit 18 Jahren der Hauptförderer
des Wettbewerbs in Schleswig-Holstein ist.
„Gerade in dem Alter spielen Klassenkameraden und Freunde bei der Entscheidung für oder
gegen das Rauchen eine wichtige Rolle“, berichtet Kerstin Berszuck von der AOK
NORDWEST, „Genau dies ist Bestandteil des Erfolgsrezepts von „Be Smart – Don’t Start“
Studien zeigten, dass durch diese Form des Wettbewerbs tatsächlich verhindert werden
konnte, dass teilnehmende Jugendliche auch langfristig vom Rauchen abgehalten werden
konnten. Für uns gute Gründe, unsere langjährige Förderung dieses Wettbewerbs auf jeden
Fall fortzusetzen.“
Die betreuende Lehrerin Nadja Liebers ist begeistert, dass ihre Klasse mit diesem Preis ausgezeichnet
wurde: „Wir freuen uns sehr, dass wir den Hauptpreis beim Wettbewerb gewonnen
haben. Ein Tag im HANSA-PARK ist eine tolle Belohnung für unsere Schülerinnen und Schüler und ein schöner Abschluss für das Schuljahr und den Wettbewerb. Bestimmt sind
wir im nächsten Jahr wieder mit dabei.“
Andreas Leicht, Geschäftsführer des HANSA-PARK in Sierksdorf und seit vielen Jahren
Sponsor bei „Be Smart –Don’t Start“, zu seinem Engagement für den Nichtraucherwettbewerb:
„Wir freuen uns, dass wir uns an einer so tollen und wichtigen Aktion beteiligen können.
Als Familienpark liegt uns besonders das Wohl unserer kleinen Gäste am Herzen. Aus
diesem Grund haben wir uns auch dazu entschieden, seit Saisonbeginn 2011 in unserem
Park Raucherinseln einzurichten. Aus Rücksicht auf unsere kleinen Gäste bitten wir unsere
Besucher, nur in diesen Bereichen zu rauchen.“
Über 100 weitere Klassen aus Schleswig-Holstein haben beim Wettbewerb einen Preis gewonnen.
Neben Geldpreisen, die von der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft zur Verhütung
und Bekämpfung der Tuberkulose und Lungenkrankheiten e.V. gestiftet wurden, konnten
dank der Unterstützung folgender Institutionen aus Schleswig-Holstein weitere Sachpreise
vergeben werden:
ARRIBA Erlebnisbad Norderstedt, artefact gGmbH Glücksburg, Autokraft GmbH Kiel, Bad am Stadtwald
Neumünster, Badlantic Ahrensburg, Bootsvermietung & Segelschule Ratzeburg, CinemaxX Kiel,
DB Regio AG Kiel, Die Klangkiste Mandelkow Seeger GbR Kiel, ErlebnisWald Trappenkamp, Fun
Fabrik Bowl Neumünster GmbH, GEOMAR Kiel, Hochseilgarten Altenhof, Holstein Kiel, Kanu-Center
Siebenbäumen, Kieler Golfclub Havighorst e.V., Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und
Meeresschutz SH Tönning, metro-Kino im Schloßhof Kiel, OstseeResort Damp GmbH, OstseeWellenBad
Eckernförde, Radiozentrum Kiel RSH, DELTA, NORA, Reiterhof Gläserkoppel Preetz, Rumpel
Norderstedt GmbH, SeaLife Timmendorfer Strand, SG Flensburg-Handewitt, sh:z SchleswigHolsteinischer
Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, STUDIO - Filmtheater am Dreiecksplatz Kiel,
Taekwon-Do Center Tangun Kiel, Tanzschule Gemind Kiel, Tanzschule Huber-Beuss Lübeck, Tanzstudio
Prasse Neumünster, Tierpark Gettorf, Tolk-Schau
Der Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ wird in Schleswig-Holstein von der Schleswig-Holsteinischen
Gesellschaft zur Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose und Lungenkrankheiten e.V. und der
AOK NORDWEST gefördert und in Kooperation mit der Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung
und der Kampagne Nichtrauchen. Tief durchatmen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit,
Wissenschaft und Gleichstellung durchgeführt. Bundesweite Förderer sind die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Herzstiftung, der AOK-Bundesverband
und die Deutsche Lungenstiftung. 

Wissenschaftler am Forschungszentrum Borstel in Schleswig-Holstein weisen sogar multiresistente Erreger nach.


shz.de von Margret Kiosz
06. Februar 2018, 08:42 Uhr

Kiel/Sülfeld | Inzwischen steht fest: 


Die Zahl der Tuberkulosefälle in Deutschland steigt. Migration spielt dabei eine Rolle. Im schleswig-holsteinischen Forschungszentrum Borstel in Sülfeld (Kreis Segeberg) haben Wissenschaftler sogar einen multiresistenten Stamm der Tuberkulose nachgewiesen, der auf vier der üblicherweise angewendeten Antibiotika nicht reagierte. Dieser Stamm wurde bei 29 Flüchtlingen entdeckt, die über das Horn von Afrika nach Deutschland gelangten. „Die Häufung der Fälle mit Migrationshintergrund veranlasste uns weiterführende Untersuchungen durchzuführen“, erläutert Professor Stefan Niemann vom Forschungszentrum Borstel.


Die Zahl der Tuberkulosefälle sprang innerhalb eines Jahres um rund 30 Prozent nach oben: Von gut 4500 im Jahr 2014 auf über 5850 im Jahr 2015 und hält sich jetzt auf  hohem Niveau. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl von 122 auf 148 Erkrankte.

„Eine hohe Aufmerksamkeit für diese Krankheit ist daher unverändert wichtig“, betont Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Viele Asylsuchende kämen aus Ländern mit hohen Tuberkuloseraten und haben daher ein höheres Erkrankungsrisiko. Generell werden Neuankömmlinge bei der Eingangsuntersuchung auf übertragbare Krankheiten untersucht. Dabei werden auch die Atmungsorgane geröntgt, wodurch eine Tuberkuloseerkrankung festgestellt werden kann.

Inzwischen haben die Forscher in Borstel herausgefunden, dass sich Flüchtlinge in einem libyschen Flüchtlingscamp bei Bani Walid mit dem multiresistenten Tuberkulose-Virus infiziert haben. Offenbar handelte sich bei den Erkrankten überwiegend um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.


Im Jahr 2016 wurden in Deutschland laut RKI insgesamt 5915 Tuberkulosefälle registriert, was 7,2 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht. Die Analyse nach Staatsangehörigkeit ergab erhebliche Unterschiede im Erkrankungsrisiko: So betrug die Inzidenz (Häufigkeit) bei ausländischen Staatsbürgern 42,6 pro 100.000 Einwohner und war damit 19-mal so hoch wie in der deutschen Bevölkerung (Inzidenz 2,2).

Die Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankten, die nicht in Deutschland geboren wurden, betrug zwischen 2002 und 2012 etwa 40 bis 50 Prozent und nahm laut Robert-Koch-Institut seitdem auf 72 Prozent zu. Zu den am häufigsten angegebenen Geburtsländern zählen Somalia, Eritrea, Afghanistan, Syrien und Rumänien.

– Quelle: https://www.shz.de/19006756 ©2018